Historischer Kalkofen

Die Entstehung des Himmelstadter Kalkofens wird auf Mitte des 19. Jahrhunderts datiert. Bis in das Jahr 1950 wurde hier noch Kalk gebrannt. In den folgenden Jahrzehnten ist der Kalkofen immer mehrverfallen und von der Natur zurückerobert worden. Nur noch wenige Reste der Mauern warensichtbar und ein Blick von oben in den Ofen war möglich. Der Arbeitskreis Tourismus hat sich von 2013 bis 2017 mit der Freilegung und dem Wiederaufbau des Kalkofens nach historischem Vorbild befasst.

Schautafeln dokumentieren die Funktion und den Wiederaufbau des Kalkofens, sowie die Erzählung des Kalkbrenners Josef Hemmelmann. Die aufwendigen und umfangreichen Arbeiten sind nun abgeschlossen. In einer kleinen Feierstunde am 08. September 2017 wurde der Kalkofen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Kalkofen ist auch für wenig geübte Wanderer vom Ort aus in 30 Minuten über den Langenforstweg zu erreichen. Der schönste Wanderweg Himmelstadts und liegt auf dem Rundwanderweg H3 „Lichteiche“. Die Entfernung von der Ortsmitte bis zum Kalkofen beträgt ca. 2 km.

Geschichte des Himmelstadter Kalkofens

  • Erstmalige Erwähnung eines Kalkofens „am Sternberg“ um 1700
  • Entstehung dieses Kalkofens hier Mitte des19. Jahrhunderts
    (Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
  • Bis um 1950 wurde hierdurch die Familie Hemmelmann noch Kalkgebrannt
  • 2013 Beginn Freilegung und Wiederaufbauarbeiten durch den Arbeitskreis Tourismus Himmelstadt
  • 2017 Fertigstellung und Einweihung

Historische Kalkbrennerei

Bereits im Altertum war die Kunst des Kalkbrennens weit verbreitet. Die ältesten Zeugnisse der Kalkherstellung stammen aus Anatolien und sind 11.000 Jahre alt. Auch in der Bibel gibt es Hinweise auf die Kalkherstellung. In Germanien wurde der Baustoff Kalk von den Römern eingeführt. Bis ins 19. Jahrhundert sind sogenannte Meiler, besonders aber einfache Feldöfen weit verbreitet. Bei dem Kalkofen des 19./20. Jahrhunderts aus Himmelstadt handelt es sich daher um ein wichtiges historisches Kulturlandschaftselement im Bereich der Gemeinde.

Der Kalkofen

Zur Herstellung von gebranntem Kalk wurde ein aus festen Steinen gefertigtes Bauwerk, ein Kalkofen benötigt. Einfache Feldöfen gab es in vielen Gemeinden. Sie sind heute meist als Ruinen anzutreffen. Der typische Feld-Kalkofen hat, wie auch der Himmelstadter, einen runden oder leicht ovalen Grundriss. Die Kalk- und Feuerkammer hat meist einen Innendurchmesser von 1,50 bis 2,00 Metern und eine Höhe von 2-4 Metern. Das Mauerwerk ist in der Regel trocken aufgeschichtet, damit sich die Steine bei Hitzeeinwirkung bewegen können. Von oben wurde der Kalk- und Feuerkamin locker mit Kalksteinen befüllt und abgedeckt. Der Anzündvorgang erfolgte unten am Schürloch auf einer Holzschicht. Beim Brennvorgang erreicht ein Kalkofen eine Temperatur von ca. 1.000 Grad. Nach dem Abkühlen wurden die gebrannten und porösen Steinbrocken von unten entnommen und abtransportiert. Die Brocken wurden dann in große Mörtelwannen gefüllt und mit Wasser zu einer breiigen Masse zum Einsatz auf der Baustelle verarbeitet.

Standort

Kalköfen wurden in der Regel in einen Abhang hinein gebaut. Mit dem umgebenden Erdmaterial wurde der Ofenmantel besser isoliert und damit das Abstrahlen von Wärmereduziert. Der Brennholzbedarf konnte damit in Grenzen gehalten werden. Ein Kalkofenwurde dort gebaut, wo sich der Kalkstein befand. Außerdem war in der Regel genügend Brennholz in der Umgebung vorhanden. Der gebrannte Kalk ist (bei gleichem Volumen) etwa 45 % leichter und damit wesentlich einfacher zum Bestimmungsort zu transportieren.

Verwendung

Branntkalk (ungelöschter Kalk) wurde seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit in erster Linie alsWandtünche und zur Mörtelherstellung zunächst in Kirchen, Kapellen undHerrschaftshäusern eingesetzt, später auch in den Wohnhäusern der Bürger. Des Weiterenfand Kalk in gelöschter und ungelöschter Form Verwendung:

  • in der Landwirtschaft als Dünger
  • im Obstanbau zur Desinfektion
  • im gewerblichen Bereich in Gerbereien, Seifensiedereien, Zuckerraffinerien, sowie in der Glas- und Eisenverhüttung

Kalk-Kreislauf

Umwandlung des Kalksteines durch Erhitzung

  • Brennen: Während des Brennvorgangs wird dem Kalkstein Wasser und Kohlendioxidentzogen. Übrig bleibt der sogenannte Branntkalk.
  • Löschen: Versetzt man den Branntkalk mit Wasser, entsteht der gelöschte Kalk oder Sumpfkalk.
  • Abbinden: Kommt der Löschkalk mit Luft in Kontakt, nimmt er wieder Kohlendioxid auf und wird wieder zu Kalkstein.

Die Entstehung des Himmelstadter Kalkofens wird auf Mitte des 19. Jahrhunderts datiert. Bis in das Jahr 1950 wurde hier noch Kalk gebrannt. In den folgenden Jahrzehnten ist der Kalkofen immer mehrverfallen und von der Natur zurückerobert worden. Nur noch wenige Reste der Mauern warensichtbar und ein Blick von oben in den Ofen war möglich. Der Arbeitskreis Tourismus hat sich von 2013 bis 2017 mit der Freilegung und dem Wiederaufbau des Kalkofens nach historischem Vorbild befasst.

Schautafeln dokumentieren die Funktion und den Wiederaufbau des Kalkofens, sowie die Erzählung des Kalkbrenners Josef Hemmelmann. Die aufwendigen und umfangreichen Arbeiten sind nun abgeschlossen. In einer kleinen Feierstunde am 08. September 2017 wurde der Kalkofen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Kalkofen ist auch für wenig geübte Wanderer vom Ort aus in 30 Minuten über den Langenforstweg zu erreichen. Der schönste Wanderweg Himmelstadts und liegt auf dem Rundwanderweg H3 „Lichteiche“. Die Entfernung von der Ortsmitte bis zum Kalkofen beträgt ca. 2 km.

Geschichte des Himmelstadter Kalkofens

  • Erstmalige Erwähnung eines Kalkofens „am Sternberg“ um 1700
  • Entstehung dieses Kalkofens hier Mitte des19. Jahrhunderts
    (Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
  • Bis um 1950 wurde hierdurch die Familie Hemmelmann noch Kalkgebrannt
  • 2013 Beginn Freilegung und Wiederaufbauarbeiten durch den Arbeitskreis Tourismus Himmelstadt
  • 2017 Fertigstellung und Einweihung

Historische Kalkbrennerei

Bereits im Altertum war die Kunst des Kalkbrennens weit verbreitet. Die ältesten Zeugnisse der Kalkherstellung stammen aus Anatolien und sind 11.000 Jahre alt. Auch in der Bibel gibt es Hinweise auf die Kalkherstellung. In Germanien wurde der Baustoff Kalk von den Römern eingeführt. Bis ins 19. Jahrhundert sind sogenannte Meiler, besonders aber einfache Feldöfen weit verbreitet. Bei dem Kalkofen des 19./20. Jahrhunderts aus Himmelstadt handelt es sich daher um ein wichtiges historisches Kulturlandschaftselement im Bereich der Gemeinde.

Der Kalkofen

Zur Herstellung von gebranntem Kalk wurde ein aus festen Steinen gefertigtes Bauwerk, ein Kalkofen benötigt. Einfache Feldöfen gab es in vielen Gemeinden. Sie sind heute meist als Ruinen anzutreffen. Der typische Feld-Kalkofen hat, wie auch der Himmelstadter, einen runden oder leicht ovalen Grundriss. Die Kalk- und Feuerkammer hat meist einen Innendurchmesser von 1,50 bis 2,00 Metern und eine Höhe von 2-4 Metern. Das Mauerwerk ist in der Regel trocken aufgeschichtet, damit sich die Steine bei Hitzeeinwirkung bewegen können. Von oben wurde der Kalk- und Feuerkamin locker mit Kalksteinen befüllt und abgedeckt. Der Anzündvorgang erfolgte unten am Schürloch auf einer Holzschicht. Beim Brennvorgang erreicht ein Kalkofen eine Temperatur von ca. 1.000 Grad. Nach dem Abkühlen wurden die gebrannten und porösen Steinbrocken von unten entnommen und abtransportiert. Die Brocken wurden dann in große Mörtelwannen gefüllt und mit Wasser zu einer breiigen Masse zum Einsatz auf der Baustelle verarbeitet.

Standort

Kalköfen wurden in der Regel in einen Abhang hinein gebaut. Mit dem umgebenden Erdmaterial wurde der Ofenmantel besser isoliert und damit das Abstrahlen von Wärmereduziert. Der Brennholzbedarf konnte damit in Grenzen gehalten werden. Ein Kalkofenwurde dort gebaut, wo sich der Kalkstein befand. Außerdem war in der Regel genügend Brennholz in der Umgebung vorhanden. Der gebrannte Kalk ist (bei gleichem Volumen) etwa 45 % leichter und damit wesentlich einfacher zum Bestimmungsort zu transportieren.

Verwendung

Branntkalk (ungelöschter Kalk) wurde seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit in erster Linie alsWandtünche und zur Mörtelherstellung zunächst in Kirchen, Kapellen undHerrschaftshäusern eingesetzt, später auch in den Wohnhäusern der Bürger. Des Weiterenfand Kalk in gelöschter und ungelöschter Form Verwendung:

  • in der Landwirtschaft als Dünger
  • im Obstanbau zur Desinfektion
  • im gewerblichen Bereich in Gerbereien, Seifensiedereien, Zuckerraffinerien, sowie in der Glas- und Eisenverhüttung

Kalk-Kreislauf

Umwandlung des Kalksteines durch Erhitzung

  • Brennen: Während des Brennvorgangs wird dem Kalkstein Wasser und Kohlendioxidentzogen. Übrig bleibt der sogenannte Branntkalk.
  • Löschen: Versetzt man den Branntkalk mit Wasser, entsteht der gelöschte Kalk oder Sumpfkalk.
  • Abbinden: Kommt der Löschkalk mit Luft in Kontakt, nimmt er wieder Kohlendioxid auf und wird wieder zu Kalkstein.