Zahlreiche vor- und frühgeschichtlichen Fundstücke in der Gemarkung Himmelstadt zeugen über Jahrtausende hinweg von einem Siedlungsraum für verschiedene Kulturen und Gesellschaften. Die Gemarkung Himmelstadt kann dabei auf eine beinahe lückenlose Besiedlung bzw. Begehung vom Mittel- und Spätpaläolithikum (Altsteinzeit), über das Mesolithikum (Mittelsteinzeit), das Neolithikum (Jungsteinzeit), die Bronze- und Eisenzeit sowie das frühe, hohe und späte Mittelalter bis heute zurückblicken. Die ersten Zeugnisse menschlicher Aktivität in der Gemarkung Himmelstadt stammen aus dem Mittelpaläolithikum, also der mittleren Altsteinzeit. Zu dieser Zeit, vor über 40.000 Jahren, lebte in Europa ein Verwandter des modernen Menschen – der Neandertaler.
Einen bemerkenswerten Fund in der ehemaligen Flurlage „Schafstalläcker“ (Untere Ringstraße) stellen Grabbeigaben aus der Spätbronzezeit dar. Bemerkenswert deshalb, weil es sich in Bezug auf unserer Region um eine seltene Bestattung aus dem Übergang von der erdbestattenden Bronzezeit zur leichenverbrennenden Urnenfelderzeit handelt. Dieser Umstand macht den Himmelstadter Befund auch für die Wissenschaft durchaus bedeutsam. (Archäologen Philipp Schinkel und Franz Xaver Bechtold)
Die ältesten Flurnamen der Gemarkung Himmelstadt sind germanischer Herkunft. Bedeutend ist darüber hinaus der Flurnamenbefund, der auf einen möglichen Kultplatz (Thingplatz) zu Ehren der germanischen Gottheit Donar hinweisen dürfte. (Dr. Joachim Andraschke)
2017 Auszeichung mit dem „Heimatpreis Unterfranken“ für 30 Jahre ehrenamtliches Engagement für das Weihnachtspostamt durch Heimatminister Markus Söder.
2012 Nach dem Aktionsjahr „Himmelstadt blüht auf“ wird Himmelstadt zum Bundessieger „Der ideale Ort 2012“ gewählt.
2011/2012 Das neue Pfarrzentrum „Sel. Immina“ wird auf den Grundmauern der ehemaligen St.-Immina-Gedächtniskirche errichtet und am 11. Mai 2012 eingeweiht.
2010 Profanierung und Abriss der St.-Immina-Gedächtniskirche
2010 Himmelstadt wird Sieger des Wettbewerbs „Coolste Gemeinde Mainfrankens“ des Radiosenders „Radio Gong“
2007 Eröffnung des 1. Philatelistenlehrpfades
2006/2008 Sanierung des Kindergartens
1996/1997 Bau der neuen Grundschule
1990 – 2000 Renovierung und Restaurierung der Julius Echter Kirche „St. Jakobus“ unter der Leitung des „Födervereins zur Erhaltung der Julius-Echter-Kirche“. Am 13. Mai 2000 feierliche Wiedereinweihung.
1989 Die Gemeinde beschließt die Erweiterung des Gewerbegebiets an der B 27
1986 Poststelle wird Weihnachtspostamt
1981/1982 Bau der Mehrzweckhalle
1980 Beginn der Dorferneuerung
1979 – 1981 Bau der neuen Mainbrücke
1978 Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen (mit Zellingen, Retzbach, Duttenbrunn, Retzstadt, Thüngen und Himmelstadt)
1974 Neubau des Rathauses
1974 Neubau des Kindergartens
1974 Auflösung der Schule
1963 – 1965 Bau der Immina-Gedächtniskirche
1952 – 1954 Bau der Turnhalle (wurde 1981 für den Bau der Mehrzweckhalle abgerissen)
1946 – 1948 Wiederaufbau der Mainbrücke
1945 Die Brücke wird auf Befehl der Deutschen Wehrmachtsführung am 28.03.1945 gesprengt.
1940 Die neue Mainschleuse wird in Betrieb genommen.
1935/1937 Die Staustufe mit Schleuse und Wasserkraftwerk werden errichtet.
1929 – 1931 Bau der Kinderbewahranstalt (Kindergarten)
1926 Drei Mädchen berichten von mehreren Muttergotteserscheinungen am Waldrand. Es folgte ein Pilgerstrom. Die Erscheinung wurde jedoch von Bischof Matthias Ehrenfried nicht anerkannt und alle Veranstaltungen am Erscheinungsort untersagt.
1924 Erstes Wohnhaus auf der rechten Mainseite
1907 Die von der Fa. Noell & Co. erbaute Eiserne Mainbrücke wird von Bischof Dr. von Schlör eingeweiht.
1899 Errichtung der Eisenbahnstation
1825/1826 Neubaubau eines Schulgebäudes (heute Ärztehaus)
1803/1805 Im Zuge der Säkularisierung wird der Klosterwald (ca. 200 ha) verstaatlicht. Der Ummenstaller Hof (Gutshof von Kloster Himmelspforten) und die Vogtei, jeweils mit Äcker und Wiesen, werden versteigert und am 31. Mai 1805 bzw. am 11. November 1805 privatisiert.
1795 In einer „Seelenbeschreibung“ wird vom geringen Wohlstand der Ortsbewohner berichtet, da ihnen nur schlechte Felder gehören. Ihr Auskommen fanden sie durch das Bestellen der Klosterfelder, durch bescheidenen Feld- und Weinanbau und durch Tagelohnarbeit. Himmelstadt hatte 699 Einwohner in 141 Häusern.
1631 Im Klosterkeller lagerten 31 Fuder Wein (ca. 28.000 Liter) des 1629er Gewächses. Diese wurden von den Schweden ausgetrunken bzw. weggetragen.
1618 – 1648 Im 30-jährigen Krieg war Himmelstadt selbst von Plünderungen und Übergriffen durchziehender Truppen nur wenig getroffen.
1613/1614 Bau der Julius Echter Kirche „St. Jakobus“. Am 13. September 1614 wird die Kirche in Gegenwart von Fürstbischof Julius Echter durch Eucharius Sang, Weihbischof von Würzburg zu Ehren des Apostels Jakobus dem Älteren als Kirchenpatron geweiht.
1611 Die Pest wütet in Himmelstadt. Von den damals 400 Einwohnern werden 189 dahingerafft.
Himmelstadt wird im Kapitel Karlstadt als Pfarrei geführt.
1313/1330 In diesen Urkunden werden jeweils Pfarrer in Himmelstadt erwähnt. Die Nikolauskapelle am Standort Kloster Himmelspforten wurde nach der Verlegung (1251) des Klosters anscheinend weiterhin genutzt. 1286 wird von einer baufälligen Kapelle berichtet, die häufiger besucht werden soll. Ob zu dieser Zeit bereits eine Kirche im Ort stand ist nicht bekannt. Mögliche Spuren der Vergangenheit enthält ein wieder verwendeter Rundbogenstein mit figürlichen Darstellungen im Erdgeschoss des Turmes der Julius Echter Kirche „St. Jakobus“.
1253 Die Äbte von Bronnbach und Schöntal bestätigen die Verlegung des Klosters nach Würzburg.
1251 Papst Innozenz IV. bestätigt der Äbtissin und dem Konvent die Verlegung von Kloster Himmelspforten nach Würzburg.
1247 Ritter Herold von Zellingen und andere Laien aus den Städten und Diözesen Würzburg und Mainz fügen den Zehnten und Besitzungen von Kloster Himmelspforten widerrechtlich Schäden zu.
1252/1253 Das Kloster wird wegen anhaltender Überfälle nach Himmelspforten bei Würzburg verlegt, obwohl sich der Landbesitz zu dieser Zeit weiter vergrößert.
1237 Bischof Hermann von Lobdeburg überträgt dem Kloster Himmelspforten den Zehnten des Dorfes.
1233 Das Kloster Himmelspforten erhält am Gibele von Graf Mangold von Wilberg einen Weinberg von 8 Morgen.
1231 Bischof Hermann von Lobdeburg gründet in Himmelstadt auf hochstiftischem Grundbesitz ein Zisterzienserinnenkloster und gibt ihm den Namen „Himmelspforten“.
1223 Bischof Otto I. von Lobdeburg tauscht mit dem Abt Berwald von Neustadt einige Güter von „Himilstat“.
1172 Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) bestätigt den Gütertausch von 1164.
1164 Auf dem Hoftag zu Bamberg erfolgt ein Gütertausch zwischen dem Hochstift Naumburg und dem Prämonstratenserkloster Oberzell. Naumburg erhält größeren Besitz in Himmelstadt und die Kontrolle über einen gut frequentierten Mainübergang.
1103 Egispert und seine Ehefrau Mahtild schenken dem Würzburger Benediktinerkloster St. Stephan ein nicht näher beschriebenes Gut in der villula (kleines Landgut) Himmelstadt.
840
Imminestat wird in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Diese Urkunde trägt Signum und Siegel von Kaiser Ludwig den Frommen, Sohn von Kaiser Karl dem Großen und lautet wie folgt (Auszug):
„…Bewegt durch die göttliche Liebe haben wir dem Kloster, das Würzburg genannt wird … unseren Besitz, den der comes (Graf) Bernhard durch unsere Freigebigkeit als Amtsgut besitzt und die im Waldsassengau liegen in der Ansiedlung, die Imminestat genannt wird, mit Allem und allen Zugehörungen … allerdings unter der Bedingung, dass solange der erwähnte Bernhard lebt, er es als Amtsgut behalten möge.“
Aus der Schenkung Ludwigs geht unzweifelhaft hervor, dass es in Himmelstadt Königsgut gab. (Dr. Rainer Leng)
820
Die erste urkundliche Erwähnung (in Form eines Chartulars = Abschrift) von Himmelstadt findet sich in einer Traditionsnotiz von Kloster Fulda und lautet wie folgt (Auszug):
„Ich, Hramuolf, schenke und übergebe bei Gott und zu meinem Seelenheil dem Kloster des Hl. Erlösers, das Fulda genannt wird, … das, was ich im Gau Waldsassen und im Werngau übergebe, nämlich zwei Einkünfte, die zum Hrichuntal gehören, und das gesamte Erbe, das ich im Ort Himminestat besitze …“
Bei Hrichuntal ist das „Tal bei der Flur Huricha“ gemeint. Dieses Tal wird heute als Klingenthal bezeichnet, der Flurname Hur(i)ch (Horch) aber ist noch immer in Mundartgebrauch. (Dr. Joachim Andraschke)
Der Himmelstadter Flurname Horch liegt rechtsmainisch, sodass bereits hier die beidseitige Lage von Himmelstadt am Main schriftlich erwähnt wird.
4. Jhd. n. Chr. Die Ersterwähnung unseres Ortsnamens Imminestat (Originalurkunde 840) geht in das 4. Jahrhundert zurück. Dem Ortsnamen liegt ein alter ostgermanischer Personenname Immin aus vorfränkischer Zeit zugrunde. Bei dem Ortsgründer dürfte es sich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit um einen Burgunder gehandelt haben. Dieser Stamm siedelte nach vorliegenden Quellen im 4./5. Jahrhundert in Ostfranken. Himmelstadt dürfte somit im 4. Jahrhundert gegründet worden sein und gehört damit zu den ältesten Ortsnamen des Frankenlandes. (Dr. Joachim Andraschke)
Zusätzliche Informationen zur Geschichte von Himmelstadt
Anlässlich der 1200-Jahrfeier sind verschiedene Publikationen erschienen.
Chronik „Himmelstadt – Neue Erkenntnisse und Wendepunkte in seiner Geschichte“ zum Preis von 29,– € im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich ⇨ Blick ins Buch
Festschrift „Himmelstadt – 1200 Jahre Geschichte und Geschichten“ zum Preis von 5,– € im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich
Dialektbuch zum Preis von 15,– € im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich
Broschüre „Himmelstadt anno dazumal – ein historischer Dorfrundgang“ im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich
Außerdem ist bereits eine Chronik im Jahr 2002 erschienen.
Zahlreiche vor- und frühgeschichtlichen Fundstücke in der Gemarkung Himmelstadt zeugen über Jahrtausende hinweg von einem Siedlungsraum für verschiedene Kulturen und Gesellschaften. Die Gemarkung Himmelstadt kann dabei auf eine beinahe lückenlose Besiedlung bzw. Begehung vom Mittel- und Spätpaläolithikum (Altsteinzeit), über das Mesolithikum (Mittelsteinzeit), das Neolithikum (Jungsteinzeit), die Bronze- und Eisenzeit sowie das frühe, hohe und späte Mittelalter bis heute zurückblicken. Die ersten Zeugnisse menschlicher Aktivität in der Gemarkung Himmelstadt stammen aus dem Mittelpaläolithikum, also der mittleren Altsteinzeit. Zu dieser Zeit, vor über 40.000 Jahren, lebte in Europa ein Verwandter des modernen Menschen – der Neandertaler.
Einen bemerkenswerten Fund in der ehemaligen Flurlage „Schafstalläcker“ (Untere Ringstraße) stellen Grabbeigaben aus der Spätbronzezeit dar. Bemerkenswert deshalb, weil es sich in Bezug auf unserer Region um eine seltene Bestattung aus dem Übergang von der erdbestattenden Bronzezeit zur leichenverbrennenden Urnenfelderzeit handelt. Dieser Umstand macht den Himmelstadter Befund auch für die Wissenschaft durchaus bedeutsam. (Archäologen Philipp Schinkel und Franz Xaver Bechtold)
Die ältesten Flurnamen der Gemarkung Himmelstadt sind germanischer Herkunft. Bedeutend ist darüber hinaus der Flurnamenbefund, der auf einen möglichen Kultplatz (Thingplatz) zu Ehren der germanischen Gottheit Donar hinweisen dürfte. (Dr. Joachim Andraschke)
2017 Auszeichung mit dem „Heimatpreis Unterfranken“ für 30 Jahre ehrenamtliches Engagement für das Weihnachtspostamt durch Heimatminister Markus Söder.
2012 Nach dem Aktionsjahr „Himmelstadt blüht auf“ wird Himmelstadt zum Bundessieger „Der ideale Ort 2012“ gewählt.
2011/2012 Das neue Pfarrzentrum „Sel. Immina“ wird auf den Grundmauern der ehemaligen St.-Immina-Gedächtniskirche errichtet und am 11. Mai 2012 eingeweiht.
2010 Profanierung und Abriss der St.-Immina-Gedächtniskirche
2010 Himmelstadt wird Sieger des Wettbewerbs „Coolste Gemeinde Mainfrankens“ des Radiosenders „Radio Gong“
2007 Eröffnung des 1. Philatelistenlehrpfades
2006/2008 Sanierung des Kindergartens
1996/1997 Bau der neuen Grundschule
1990 – 2000 Renovierung und Restaurierung der Julius Echter Kirche „St. Jakobus“ unter der Leitung des „Födervereins zur Erhaltung der Julius-Echter-Kirche“. Am 13. Mai 2000 feierliche Wiedereinweihung.
1989 Die Gemeinde beschließt die Erweiterung des Gewerbegebiets an der B 27
1986 Poststelle wird Weihnachtspostamt
1981/1982 Bau der Mehrzweckhalle
1980 Beginn der Dorferneuerung
1979 – 1981 Bau der neuen Mainbrücke
1978 Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen (mit Zellingen, Retzbach, Duttenbrunn, Retzstadt, Thüngen und Himmelstadt)
1974 Neubau des Rathauses
1974 Neubau des Kindergartens
1974 Auflösung der Schule
1963 – 1965 Bau der Immina-Gedächtniskirche
1952 – 1954 Bau der Turnhalle (wurde 1981 für den Bau der Mehrzweckhalle abgerissen)
1946 – 1948 Wiederaufbau der Mainbrücke
1945 Die Brücke wird auf Befehl der Deutschen Wehrmachtsführung am 28.03.1945 gesprengt.
1940 Die neue Mainschleuse wird in Betrieb genommen.
1935/1937 Die Staustufe mit Schleuse und Wasserkraftwerk werden errichtet.
1929 – 1931 Bau der Kinderbewahranstalt (Kindergarten)
1926 Drei Mädchen berichten von mehreren Muttergotteserscheinungen am Waldrand. Es folgte ein Pilgerstrom. Die Erscheinung wurde jedoch von Bischof Matthias Ehrenfried nicht anerkannt und alle Veranstaltungen am Erscheinungsort untersagt.
1924 Erstes Wohnhaus auf der rechten Mainseite
1907 Die von der Fa. Noell & Co. erbaute Eiserne Mainbrücke wird von Bischof Dr. von Schlör eingeweiht.
1899 Errichtung der Eisenbahnstation
1825/1826 Neubaubau eines Schulgebäudes (heute Ärztehaus)
1803/1805 Im Zuge der Säkularisierung wird der Klosterwald (ca. 200 ha) verstaatlicht. Der Ummenstaller Hof (Gutshof von Kloster Himmelspforten) und die Vogtei, jeweils mit Äcker und Wiesen, werden versteigert und am 31. Mai 1805 bzw. am 11. November 1805 privatisiert.
1795 In einer „Seelenbeschreibung“ wird vom geringen Wohlstand der Ortsbewohner berichtet, da ihnen nur schlechte Felder gehören. Ihr Auskommen fanden sie durch das Bestellen der Klosterfelder, durch bescheidenen Feld- und Weinanbau und durch Tagelohnarbeit. Himmelstadt hatte 699 Einwohner in 141 Häusern.
1631 Im Klosterkeller lagerten 31 Fuder Wein (ca. 28.000 Liter) des 1629er Gewächses. Diese wurden von den Schweden ausgetrunken bzw. weggetragen.
1618 – 1648 Im 30-jährigen Krieg war Himmelstadt selbst von Plünderungen und Übergriffen durchziehender Truppen nur wenig getroffen.
1613/1614 Bau der Julius Echter Kirche „St. Jakobus“. Am 13. September 1614 wird die Kirche in Gegenwart von Fürstbischof Julius Echter durch Eucharius Sang, Weihbischof von Würzburg zu Ehren des Apostels Jakobus dem Älteren als Kirchenpatron geweiht.
1611 Die Pest wütet in Himmelstadt. Von den damals 400 Einwohnern werden 189 dahingerafft.
Himmelstadt wird im Kapitel Karlstadt als Pfarrei geführt.
1313/1330 In diesen Urkunden werden jeweils Pfarrer in Himmelstadt erwähnt. Die Nikolauskapelle am Standort Kloster Himmelspforten wurde nach der Verlegung (1251) des Klosters anscheinend weiterhin genutzt. 1286 wird von einer baufälligen Kapelle berichtet, die häufiger besucht werden soll. Ob zu dieser Zeit bereits eine Kirche im Ort stand ist nicht bekannt. Mögliche Spuren der Vergangenheit enthält ein wieder verwendeter Rundbogenstein mit figürlichen Darstellungen im Erdgeschoss des Turmes der Julius Echter Kirche „St. Jakobus“.
1253 Die Äbte von Bronnbach und Schöntal bestätigen die Verlegung des Klosters nach Würzburg.
1251 Papst Innozenz IV. bestätigt der Äbtissin und dem Konvent die Verlegung von Kloster Himmelspforten nach Würzburg.
1247 Ritter Herold von Zellingen und andere Laien aus den Städten und Diözesen Würzburg und Mainz fügen den Zehnten und Besitzungen von Kloster Himmelspforten widerrechtlich Schäden zu.
1252/1253 Das Kloster wird wegen anhaltender Überfälle nach Himmelspforten bei Würzburg verlegt, obwohl sich der Landbesitz zu dieser Zeit weiter vergrößert.
1237 Bischof Hermann von Lobdeburg überträgt dem Kloster Himmelspforten den Zehnten des Dorfes.
1233 Das Kloster Himmelspforten erhält am Gibele von Graf Mangold von Wilberg einen Weinberg von 8 Morgen.
1231 Bischof Hermann von Lobdeburg gründet in Himmelstadt auf hochstiftischem Grundbesitz ein Zisterzienserinnenkloster und gibt ihm den Namen „Himmelspforten“.
1223 Bischof Otto I. von Lobdeburg tauscht mit dem Abt Berwald von Neustadt einige Güter von „Himilstat“.
1172 Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) bestätigt den Gütertausch von 1164.
1164 Auf dem Hoftag zu Bamberg erfolgt ein Gütertausch zwischen dem Hochstift Naumburg und dem Prämonstratenserkloster Oberzell. Naumburg erhält größeren Besitz in Himmelstadt und die Kontrolle über einen gut frequentierten Mainübergang.
1103 Egispert und seine Ehefrau Mahtild schenken dem Würzburger Benediktinerkloster St. Stephan ein nicht näher beschriebenes Gut in der villula (kleines Landgut) Himmelstadt.
840
Imminestat wird in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Diese Urkunde trägt Signum und Siegel von Kaiser Ludwig den Frommen, Sohn von Kaiser Karl dem Großen und lautet wie folgt (Auszug):
„…Bewegt durch die göttliche Liebe haben wir dem Kloster, das Würzburg genannt wird … unseren Besitz, den der comes (Graf) Bernhard durch unsere Freigebigkeit als Amtsgut besitzt und die im Waldsassengau liegen in der Ansiedlung, die Imminestat genannt wird, mit Allem und allen Zugehörungen … allerdings unter der Bedingung, dass solange der erwähnte Bernhard lebt, er es als Amtsgut behalten möge.“
Aus der Schenkung Ludwigs geht unzweifelhaft hervor, dass es in Himmelstadt Königsgut gab. (Dr. Rainer Leng)
820
Die erste urkundliche Erwähnung (in Form eines Chartulars = Abschrift) von Himmelstadt findet sich in einer Traditionsnotiz von Kloster Fulda und lautet wie folgt (Auszug):
„Ich, Hramuolf, schenke und übergebe bei Gott und zu meinem Seelenheil dem Kloster des Hl. Erlösers, das Fulda genannt wird, … das, was ich im Gau Waldsassen und im Werngau übergebe, nämlich zwei Einkünfte, die zum Hrichuntal gehören, und das gesamte Erbe, das ich im Ort Himminestat besitze …“
Bei Hrichuntal ist das „Tal bei der Flur Huricha“ gemeint. Dieses Tal wird heute als Klingenthal bezeichnet, der Flurname Hur(i)ch (Horch) aber ist noch immer in Mundartgebrauch. (Dr. Joachim Andraschke)
Der Himmelstadter Flurname Horch liegt rechtsmainisch, sodass bereits hier die beidseitige Lage von Himmelstadt am Main schriftlich erwähnt wird.
4. Jhd. n. Chr. Die Ersterwähnung unseres Ortsnamens Imminestat (Originalurkunde 840) geht in das 4. Jahrhundert zurück. Dem Ortsnamen liegt ein alter ostgermanischer Personenname Immin aus vorfränkischer Zeit zugrunde. Bei dem Ortsgründer dürfte es sich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit um einen Burgunder gehandelt haben. Dieser Stamm siedelte nach vorliegenden Quellen im 4./5. Jahrhundert in Ostfranken. Himmelstadt dürfte somit im 4. Jahrhundert gegründet worden sein und gehört damit zu den ältesten Ortsnamen des Frankenlandes. (Dr. Joachim Andraschke)
Zusätzliche Informationen zur Geschichte von Himmelstadt
Anlässlich der 1200-Jahrfeier sind verschiedene Publikationen erschienen.
Chronik „Himmelstadt – Neue Erkenntnisse und Wendepunkte in seiner Geschichte“ zum Preis von 29,– € im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich ⇨ Blick ins Buch
Festschrift „Himmelstadt – 1200 Jahre Geschichte und Geschichten“ zum Preis von 5,– € im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich
Dialektbuch zum Preis von 15,– € im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich
Broschüre „Himmelstadt anno dazumal – ein historischer Dorfrundgang“ im Rathaus während der üblichen Sprechzeiten erhältlich
Außerdem ist bereits eine Chronik im Jahr 2002 erschienen.